Abschied nehmen

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Mir ging es die letzten zwei Tage nicht sonderlich gut. Ich fühlte mich unwohl, konnte kaum schlafen und irgendwie zwickte alles, aber eigentlich gab es keinen Grund. Kennt ihr das?

Um mich herum herrscht nach wie vor Umzugschaos. Ich komme gerade auch nicht weiter. Denn, wenn ich mit dem Einräumen anfangen würde, müsste ich auch ausmisten und somit Abschied nehmen.

Mir fällt es extrem schwer, mich von Dingen zu trennen. Schon als Kind liebte ich es Dinge zu sammeln und hob alles auf.

Wenn mich meine Mutter als Teenager zwang, meinen Kleiderschrank auszumisten, bekam ich Tobsuchtsanfälle.

Eine Bekannte meinte einmal, dass mir zu viel an materiellen Dingen liegt, als sie meine Besitztümer sah. Aber das stimmt nicht, ich kann mich mühelos von Sachen trennen, solange ich keine emotionale Bindung dazu habe. Seit fast 10 Jahren schleppe ich ein total verwaschenes „I love NY“ Shirt von Wohnung zu Wohnung, weil es mir mein bester Freund geschenkt hat. Hatte ich es seit damals an? Nein. Jetzt werdet ihr sagen, naja ein T-Shirt ist ja nicht so schlimm. Leider, habe ich an die 20 solcher Shirts. Diese wegzugeben, fühlt sich für mich an, als würde ich die damit verbundenen Geschichten wegschmeißen.

Vor kurzer Zeit habe ich das Buch „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ gelesen und mir vorgenommen, meine Angst Sachen wegzugeben über Bord zu werfen.
Dennoch stocke ich gerade. Vielleicht  auch deshalb, weil für mich Aufräumen auch immer bedeutet, sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

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Marie Kondo’s Herangehensweise ist denkbar einfach:

  1.  Mache Dir klar, warum Du aufräumen willst.
  2.  Gehe Deine Wohnung zügig und nach Kategorien durch, nimm jeden Gegenstand in die Hand, und schmeiße alles weg, was keine Begeisterung in Dir auslöst.
  3.  Finde für jeden Gegenstand, den Du behältst, ein Heim.
  4.  Lebe glücklich bis ans Ende Deiner Tage ohne je wieder im Chaos zu versinken.

Und das will ich ja eigentlich, wieder glücklich werden. Deswegen gehe ich das Thema Aufräumen an und löse mich von allem, was mir nicht gut tut.

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Jacke: Mango
Kleid: COS (old)
Sonnenbrille: Bik Bok
Schuhe: Majolie Paris

9 Comments

  • gerda buxbaum sagt:

    Liebe Leonie, ich fühle mit dir und kann alle deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Ich bin mehrmals umgezogen und hatte immer dieselben
    Probleme. Oft habe ich genau das weggeschmissen, was ich kurze Zeit später gebraucht hätte. Mittlerweile habe ich mich dazu durchgerungen, alles woran meine Herz oder eine Geschichte hängt keinesfalls wegzugeben und einfach dazu zu stehen. Das Interessante ist die Auseinandersetzung mit sich selbst – wie du schreibst. Ich habe den heurigen Sommer mit einer Generalausmistung verbracht, bin auf vieles gestoßen, das mir geholfen hat mich klarer zu sehen. Ich wünsch dir
    dass es dir auch so geht. Alles Liebe Gerda

    • Liebe Gerda, danke dir für dein wundervolles Kommentar. Man sammelt so vieles im Lauf der Jahre an, ich versuche hier mal klarer auszumisten, damit die Dinge, die mir etwas bedeuten auch mehr Raum haben…

      Liebste Grüße Leonie

  • Ich kann dich gut verstehen! Von manchen Dingen kann man sich problemlos trennen, bei anderen fällte es schwer – je nachdem, welchen emotionalen Wert ein Teil hat…
    Liebe Grüße
    Susi

  • Mariella sagt:

    Toller Beitrag, da kann ich so gut verstehen. Ich habe auch dieses Problem, ich kann mich so schwer von Sachen trennen, auch wenn ich weiss das ich es nicht mehr brauchen werde, oder ein Teil schon ewig nicht mehr getragen habe, fällt es mir schwer, ich denke immer irgenwann kann ich es wieder gebrauchen… und so sammelt sich so viel unnützes Zeug an. Der Blogpost ist auf jedenfall super, ich denke, ich motiviere mich mal dazu in nächster Zeit gründlich auszumisten! 😀

    Liebe Grüsse,

    Mariella
    http://www.mariellasophie.com

  • Katy Fox sagt:

    haha das mit den ausmisten kenne ich 🙂 ich kann mich leider auch nur sehr schwer von sachen trennen besonders von kleidung aber jz versuch ich echt sachen die ich echt nicht brauche (alte bücher, tasche, ….) in eine Flohmarktkiste zu verstauen – denn ich hab mir vorgenommen mal auf nen flohmarkt alles zu verkaufen 🙂

    xo katy

    http://www.lakatyfox.com

  • was für ein bezauberndes Lächeln du auf deinen Bildern trägts liebe Leonie 🙂
    ich bin schon ganz angetan von deiner positiven Ausstrahlung, auch wenn du deinen Beitrag mit unguten Gefühlen begonnen hast.
    mir geht es eigentlich wie dir mit den materiellen Dingen des Lebens. solange ich keine emotionale Bindung zu ihnen habe, stört es mich auch keinesfalls sie zu entbehren – allerdings baue ich auch allzu schnell solche Bindungen auf 😉

    danke für die schön Inspiration
    ❤ Tina
    https://liebewasist.wordpress.com/
    https://www.instagram.com/liebewasist/

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