Warum ich manchmal aufhören will zu bloggen

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Es ist Freitagabend. Ich sitze auf meiner Couch, besser gesagt, ich liege. Es gehen mir 1000 Gedanken durch den Kopf, einige drehen sich um die Freundschaften, welche ich in den letzten Monaten geschlossen habe, einige um die Beziehungen, die zerbrochen sind.

Eine Frage, die immer wieder auftaucht, ist, will ich das hier wirklich. Das Bloggen wurde mein Beruf. Ich habe Arbeitszeiten wie jeder andere auch, aber im Gegensatz zu vielen Jobs, endet mein Beruf nicht. Feierabend in dem Sinne gibt es nicht, sogar mein Privatleben ist Teil des Jobs. Eine Marke.

Einen Blog zu schreiben, ist eine Sache, bei der man sein Leben mit Unbekannten zu teilen. Social Media eine weitere. Ich habe besonders durch Snapchat und Instagram Stories das Gefühl, mein Privatleben fast gänzlich offenzulegen, auch wenn ich vieles für mich behalte.

Manchmal fühlt sich das alles überhaupt nicht mehr wie „mein Ding“ an.

Vor einigen Monaten noch, habe ich es geliebt auf Events zu networken. Jetzt bin ich lieber für mich alleine. Schreibe, veröffentliche aber das wenigste, weil es mir zu persönlich ist. Ich habe in letzter Zeit wieder mehr Angst mich zu öffnen, persönlich zu sein, vielleicht weil es einen so verletzlich macht. Snapchat nutze ich zwar, aber irgendwie macht es mir nicht mehr so viel Freude wie früher. Es kommt mir wie eine lästige Pflicht vor. Um erfolgreich zu sein, muss man auch da mitziehen. Aber vielleicht ist es auch nur der selbst auferlegte Druck.

Die Grenzen zwischen privatem und beruflichem sind bei mir verschwommen. Leute aus meinem Privatleben, folgen meinem Blog, schauen meine Snaps, ziehen dort getätigte Aussagen oft in Diskussionen mit ein. Wenn ich neue Leute kennen lerne, wissen diese oft besser Bescheid, was ich letzte Woche getan habe, als ich selbst.

Menschen, die ich nicht kenne, kommen auf mich zu und erklären mir ihren Stand der Dinge zu meinem Leben. In solchen Momenten greife ich mir nur all zu gern auf den Kopf und frage mich, ob sie nichts besseres zu tun haben als „mich“?

Jaja, es ist ein First World Problem und ich hätte es nicht zu meinem Beruf machen müssen.

Nur, ich bin ein Mensch, wie jeder andere. Auch wenn ich es liebe, heißt es nicht, dass ich manches nicht auch hasse. Die Welt ist nicht schwarz, weiß sondern hat viele Schattierungen.

Momentan passiert mir so viel Gutes, meine Sorgen um meine Selbstständigkeit werden immer schwächer, doch die Sorge um mich selbst, wird stärker.

Ich weiß, dass ich stark bin, sehr viel aushalte, aber die letzten Wochen haben mir die negativen Seiten gezeigt, was es heißt, sein Leben öffentlich zu führen.

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Mantel: The Little Black Cat
Shirt: H&M
Hose: Zara (old)
Rucksack: Toms
Schmuck: Geschenk
Schuhe: Mango

Fotos: Bianca von worry about it later

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20 Comments

  • Schöner Beitrag und ich kann das schon voll verstehen. Ich habe zwar kein Snapchat aber auch einen Blog und es ist immer ein Grauzone was du den Leuten erzählst, weil sie es ja tatsächlich lesen. Aber der große Vorteil ist sicher, dass du alles selbst entscheiden kannst was du machen willst und was nicht. Dadurch hast du natürlich auch recht viele Möglichkeiten und wenn du sagst dass du vieles für dich behälst, dann ist das eine sehr gute Sache. Denn die Kontrolle hast ja immer noch du. Ich verfolge deinen Blog erst seit kurzem und Skandale oder ähnliches habe ich noch nicht gesehen dh es sind kaum Beiträge dabei die man gegen dich benutzen könnte und falls doch, dann sind es irgendwelche neidischen Leute 🙂 Aber davon gibt es immer welche! Ich weiß nicht ob dein Blog dein Haupteinkommen ist, aber als kreativer Mensch weiß ich, dass wenn ich zu dieser Frage „Warum will ich manchmal aufhören möchte?“ komme, mein Herz mir sagt, mir eine kleine Auszeit zu gönnen. Vielleicht nicht gleich zwei Monate oder so 😛 aber ein oder zwei Tage reichen da oft schon aus. Der Körper und der Geist brauchen das hin und wieder, damit du wieder etwas kreieren kannst. Aber da mache ich mir bei dir keine Sorgen 🙂 Danke auf jeden Fall für deine netten Beiträge und deine wirklich coolen Bilder 😀 Hoffentlich schreiben wir mal! Liebe Grüße!

    • hallo, danke für das nette kommentar. ja oft versuche ich mir meine pausen am wochenende zu holen, nicht immer gelingt einen das 🙂
      wahrscheinlich sollte ich einfach mal mein handy und laptop ausmachen!

      danke dir nochmals fürs kommentar!!

  • Feli sagt:

    Hi Leonie,
    verstehe dich so so gut. Ich habe weder Snapchat noch nutze ich Instagram Stories. Vielleicht bin ich in den Augen der meisten altmodisch und ja, ich ziehe in dieser Hinsicht nicht mit der Masse mit. Denn meine Familie, Freunde und Partner sind weiß Gott genug damit beschäftigt Fotos zu machen, meine Bad-Hair-Days mitzuerleben und mit dem Essen zu warten, bis es richtig fotografiert ist. Da muss ich nicht auch noch die wertvolle Zeit, die wir miteinander haben mit dem Drehen von Videos, die wirklich so ziemlich alles Persönliche preisgeben, verplempern. Irgendwann finde ich nämlich, ist es auch mal gut. Auf unseren Blogs gibt es doch eigentlich wirklich genug Schönes, Inspirierendes und teils auch Persönliches zu lesen, sodass ich finde, dass einiges was darüber hinaus geht, zu viel ist. Lass dich also nicht stressen. Wenn dir danach ist, dann snappe und filme, wenn nicht, lass es sein und konzentrier dich auf dich selbst.
    xx Feli
    PASSION HEARTS

  • Nina sagt:

    Hallo!

    Dein Post ist wirklich toll geschrieben. Verstehe dich da total. Ich habe erst Mitte diesen Jahres mit dem Bloggen angefangen und mache es auch sehr gerne, obwohl ich natürlich erst ganz am Anfang stehe. Aber auch mir stellt sich oft die Frage wie viel man wirklich von sich privat zeigen sollte bzw. mitteilen sollte, da das Internet ja nicht vergisst. Finde es wirklich schwierig da einen Mittelweg zu finden. Hoffe du findest deinen perfekten Weg dafür (:

    Ganz liebe Grüße, Nina

  • Nelly sagt:

    Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, als ich mir selber noch tagtäglich den Kopf darüber zerbrochen habe, was andere über mich denken oder was nicht alles gemutmaßt wurde. Die Wahrheit ist: es ist eine reine Energieverschwendung sich darüber Gedanken zu machen. Egal in welchem Beruf oder in welcher Situation – es wird immer Leute geben, die dich beurteilen. Mein Leben wurde auf einen Schlag anders (und besser), als ich entschieden habe, es zu ignorieren und voilà: happy life 🙂
    Natürlich geht das nicht von heut auf morgen, aber ich kann dir ans Herz legen, dass du dich mehr auf dich und deine persönliche Entwicklung konzentrierst, als dich von anderen runterziehen zu lassen – it’s not worth it 😉
    Liebe Grüße aus Miami,
    Nelly

    • danke für dein kommentar, es geht weniger darum was menschen denken, als über das was sie ständig zu mir sagen. wildfremde mädls kommen im club auf mich zu und meinen über mich urteilen zu können- auf der einen seite lächerlich auf der anderen seite gibt es einem zu denken ob man wirklich so viel öffentl. teilen will

  • Katy Fox sagt:

    ich mag deine posts so gerne – du sprichst immer so erhrlich und man kann sich so gut in deine lage versetzten
    glg katy

    LA KATY FOX

  • Tina sagt:

    Ganz ehrlich Leonie: Fuck it! Zieh dein Ding durch! Geh deinen Weg! Mach das auf was du Bock hast! Es gibt ein Leben und es ist verdammt noch mal kurz. Und wenn jmd ein Problem mit den Dingen hat, die du tust, dann passt dieser Mensch nicht in dein Leben. Ich hab auch ständig diese Gedanken im Kopf. Musste mich auch ständig rechtfertigen. Bis ich auf den Tisch gehaut habe und mir gedacht habe: „Du Gegenüber, was is mit dir!“
    Das Gegenüber ist zb eine faule Sau und kriegt nichts auf die Reihe oder betrügt seine Frau seit Jahren und lässt die Kinder im Stich oder oder oder hat sonstigen Dreck am Stecken. Ich hoffe du verstehst auf was ich hinaus möchte. 🙂

  • Tina sagt:

    Hallo Leonie,
    ich bin durch Zufall bei Facebook auf deinen Beitrag aufmerksam geworden und kenne den Kampf mit dem inneren Schweinehund nur zu gut.

    Vor allem, wenn irgendjemand anfängt zu meckern und zu kritisieren oder gar die Augen verdreht, kann das ganz schön an der Psyche knabbern. Es wird irgendwo immer jemanden geben, der einen scheinbar besser kennt, als wie man selbst..

    Das ist der Neid der Besitzlosen 🙂 Sie würden gerne so sein wie du, können es aber nicht und schwupps, drehen sie den Spieß um und versuchen dir weh zu tun..
    Jeder Satz, jede Anmerkung wird als Gift einer Schlange versprüht mit dem Ziel: Dir zu schaden.

    Gerade in der Welt von Social Media gibt es so viele Neider, die einem noch nicht mal das schwarze unter dem Fingernagel gönnen. Das ist ein Spiel mit dem Unterbewusstsein und grenzt an Manipulation. Kritik und Co. – und schon fängt man an zu zweifeln, man lässt es einfach zu sehr an sich ran.

    Schick diejenigen zum Teufel, die dir versuchen Steine in den Weg zu legen! Sie blockieren und behindern dich, sie stehlen dir die Sonnenstrahlen, weil sie sich genau davor stellen, anstelle die Sonnenstrahlen mit dir zusammen zu genießen.

    Grübeln ist ok, wer von uns hat noch nicht darüber nachgedacht, ob das alles, was man tut, auch wirklich Sinn macht.

    Du liebst das was du tust! Das ist die Hauptsache. Es ist dein Ding und wird auch immer dein Ding bleiben.

    Liebe Grüße Tina

  • Sara sagt:

    „Vor einigen Monaten noch, habe ich es geliebt auf Events zu networken. Jetzt bin ich lieber für mich alleine.“… Ich verstehe dich vollkommen, meine liebe, da ich derzeit in derselben Phase bin. Manchmal wird es einfach zu mühsam. Jeden Abend hier und dort…

    Was mir in letzter Zeit fehlt, ist ein „Feierabend“, mal nach Hause zu kommen, und nichts mit der Bloggerwelt zu tun zu haben…Einfach mal Zeit für mich zu haben. Deswegen habe ich mich über das Wochenende abgekapselt und mein Handy und meinen Laptop weggelegt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut mir das getan hat. Auf einmal hast du so viel mehr Zeit für die Dinge, die du wirklich gerne machst. Und vor allem hast du Zeit nur für dich selbst. Ich würde dir echt empfehlen, mind. 1 Tag in der Woche wirklich freizunehmen. Der Blog wird dadurch auch nicht untergehen :). Bloggen ist halt ein 24/7 Job, aber wir brauchen auf jeden Fall mal frei.
    Was das Veröffentlichen von privaten Sachen betrifft… Da musst du halt schauen, was du offenlegen willst und was nicht. Oft ist es besser, heikle Themen bzw. Meinungen zu heiklen Themen nicht auszudrücken, weil sich sicher jemand findet, der eine andere Meinung hat und versucht dich fertigzumachen. Es ist halt echt schwer 🙂

    <3 Sara von http://www.thecosmopolitas.com

    • Liebe Sara, danke dir für dein Kommentar. Ja ich versuche zumindest mir das Wochenende ab und zu frei zu halten und ohne handy/Laptop zu sein. Klappt leider auch nicht immer. :/

      Ja Events versuch ich auf ein minimum zu minimieren und nur mehr das zu besuchen, was ich wirklich sehen mag und was interessant klingt.

      <3

  • Andrea sagt:

    Meine Güte, es zwingt dich ja keiner dein Leben öffentlich zu teilen.
    Wunderst du dich, dass du als Bloggerin das Interesse von gelangweilten Studenten auf dich ziehst? Ist das nicht der Sinn der Sache?
    Du teilst dein gesamtes Privatleben und wunderst dich, dass es sich jemand ansieht? Ziemlich paradox.

    außerdem schwarz-weiß *hust*

  • Nigga aus dem Paradise sagt:

    Liebe Leonie Rachel,

    Durch Zufall bin ich auf deinen Artikel gestoßen und fühlte mich so frei, ihn auf Fehler zu korrigieren.

    „Einen Blog zu schreiben, ist eine Sache, bei der man sein Leben mit Unbekannten zu teilen.“

    – Hä?

    Ein Lösungsvorschlag für diesen Fehler wäre:

    „…, bei der man sein Leben mit Unbekannten teilt.“

    Zudem ist mir Folgendes aufgefallen:

    „Wenn ich neue Leute kennen lerne,…“

    Hierzu möchte ich nur sagen, dass man kennenlernen zusammenschreibt.

    Zuletzt ist noch anzumerken, dass man im gebräuchlichen Deutsch eher „schwarz-weiß“ in der hier angeführten Weise schreibt.

    Bitte, danke.

    Allerliebst,

    dein Nigga aus dem Paradise

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