Interview | D E M E L R A V E (Fashion Designers)

Im Rahmen der Austrian fashion association (AFA) habe ich mich mit einigen der präsentierenden Designer getroffen. Es geht mir nicht darum zu erfahren, ob sie Wien als Modestadt sehen oder wie sie ihre kommende Kollektion beurteilen. Diese Fragen, darf gerne ein anderer stellen. Mich interessiert viel mehr, wer sind die Menschen, die sich das harte Los ausgesucht haben und Mode machen. Und was mich viel mehr interessiert, wie trinken sie ihren Kaffee?

Mein zweiter Interviewtermin, ich komm mir schon ein bisschen wie Karla Kolumne vor. Mein Weg führt mich in die Angewandte, wo Emil und Markus unter dem Labelnamen „D E M E L R A V E“ fleißig an ihrer kommenden Kollektion arbeiten.

Bildschirmfoto 2014-09-03 um 19.39.56Alter:
Markus: gefühlte 27 aber eigentlich 26
Emil: 25, möchte sich aber jünger machen

Wohnort:
M/E: Wien

Lieblings-Kleidungsstück:
M: Angorapulli in Neonkorall
E: Ein Damen Waschseide- Overall als Hose getragen.

Kontakt:
http://demelrave.tumblr.com/ABOUT

Was ist seit eurem Uni-Abschluss geschehen?
M/E: Wir haben mal Sommerferien gemacht, währenddessen aber auch schon unser Portfolio vorbereitet, Preise eingereicht und dann kam auch schon New York. Beziehungsweise alles für NY geplant.
(Anm. in NY haben die beiden ein Praktikum bei Proenza Schouler gemacht)

Gab es einen Punkt, wo ihr aufhören wolltet?
E: Das ist Markus’ Spezialität.
M: Ich glaube den gibt es immer, besonders wenn man perfektionistisch angelegt ist. Und man sich selbst der größte Kritiker ist.
E: Ich hab das nicht.
M: Emil ist mehr der naiv, optimistische Träumer, während ich mehr der geplante Realist bin.

Was tut ihr morgens nach dem Aufstehen als Allererstes?
M: Mein Wecker klingelt eine Stunde lang mal.
E: Was wirklich?
M: Ja, also ich stell’ ihn auf 6.30, steh’ aber dann um 7.30 auf. Schaue im Internet nach Wohnungen, checke die Mails, gehe auf’s WC, dann duschen.
E: Ich gehe ins Badezimmer, wo eine der zwei Katzen an der Tür kratzt, bis ich ihr aufmache und streichle während ich am WC bin. Dann halt duschen.

Frühstückt ihr?
M: Eigentlich bin ich voll der Frühstücksmensch, nur leider jetzt nicht mehr. Jetzt ess’ ich erst in der Uni.

Euer größtes Erfolgserlebnis?
M: Vor der Diplompräsentation, habe ich beim Duschen geheult, weil ich mir dachte, in sechs Stunden ist die Uni vorbei, was halt ein Erfolgserlebnis war. Aber ich muss sagen, dass ich Erfolg nur dann als Erfolg wahrnehme, wenn ich ihn teilen kann.
E: Als ich es durch die Zollkontrolle in New York geschafft habe.

Euer wichtigster Charakterzug bzw. der wichtigste Charakterzug des anderen?
M: Meiner ist Perfektionismus und bei Emil ist es naiver Optimismus.
E: Ich bin wie Spongebob, ähm nein, ich glaub ich bin offen und bei Markus ist es, dass er strukturiert ist.

In welchem Film hättet ihr gern mitgespielt?
E: Das weiße Band, schwarz / weiß schmeichelt so schön.
M: zwei mal zwei, Bette Midler
E: Als Betty Miller?
M: Nein mit. Ich denke, dass kann ganz witzig sein.

Wo würdet ihr gerne leben und warum?
E: Tokio, da war ich im Sommer, vielleicht lag es an der Urlaubsstimmung und ich mir vorstelle, dass es immer so ist.
M: Paris, auch wegen der Urlaubsstimmung und weil es Ähnlichkeiten mit Wien hat. Aber ich lebe gern in Wien.

Welches Kunstwerk würdet ihr gern besitzen?
E: Von Anish Kapoor, eine große rote Wachsskulptur
M: Dafür brauche ich einen Garten. Von Christo & Jeanne-Claude sich den Garten in rosa Folie einwickeln lassen.

Wie trinkt ihr euren Kaffee?
M: Schwarz ohne Zucker
E: Viel, aber egal. Mit viel Milch und viel Zucker.

Mit wem würdet ihr gern einen Kaffee trinken?
E: Niemanden, ich trinke gerne meinen Kaffee alleine, weil man da für sich sein kann.
M: Ich gehe mit meinen Freunden was trinken, aber nie Kaffee.

Wenn ich euch zuhause besuche, was würdet ihr für mich kochen:
M: Ofengemüse mit Hähnchenfilet, aber weil ich da selber gerade Lust darauf habe. Kürbis und so, weil es gerade wieder so herbstlich wird.
E: Lasagne
(Anm.: Danke Emil, ich hab seitdem voll Lust auf Lasagne und noch immer keine gegessen!)

Das letzte Wort:
M&E: Wie angenehm das jetzt war, nicht arbeiten zu müssen.

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