Auf der Suche nach etwas, das einem den Atem raubt

Ein Film, der mir gefällt, sollte in den 70er Jahren spielen und eine wahre, fast schon unfassbare, Geschichte beinhalten.

„Barry Seal“ vereinigt diese Kriterien mit einer Portion Humor und einem wirklich perfekt gecasteten Tom Cruise. Wie ihr wisst, bin ich nicht sein größter Fan, aber in diesem Film hat er mich einfach nur begeistert. Ab heute könnt auch ihr ihn im Kino genießen.

Als ich aus dem Kino raus kam, war ich einfach nur baff. Denn so eine Geschichte kann nicht einmal Hollywood erfinden.

Ein ganz normaler amerikanischer Pilot wird über die Jahre CIA-Agent und Drogenschmuggler für Pablo Escobar geführte Medellin-Kartell. Wer die Serie Narcos oder den Film Blow mochte, wird auch diesen mit Vergnügen schauen.
Was im Film sehr klar herauskommt, Barry Seal ging es nicht um das Geld, sondern um den Kick.

Ob dies nun wirklich so war, sei dahingestellt. Aber nehmen wir es mal an.

Was treibt einen Menschen wirklich an, sich in solche Gefahr zu begeben, wenn nicht der Kick. Geld allein ist es nicht, vor allem wenn man nach einige Jobs schon so viel davon hat, dass man es im Garten eingraben muss. – Dieses Problem hätte ich gern. 😉

War Barry Seal einfach nur ein „High Sensation Seeker“?

Wer oder Was sind High Sensation Seeker ?

Der High Sensation Seeker ist ständig auf der Suche nach starken Gefühlen, neuen Erfahrungen und geht dafür auch hohe Risiken ein. Bei Extremsportlern, aber auch Bankern wird dieses Phänomen oft festgestellt.

Im Internet findet sich der eine oder andere Selbsttest, um zu sehen, ob man vielleicht selbst ein High Sensation Seeker ist.

Mir kommt es so vor, dass immer mehr Menschen in meinem Umfeld „High Sensation Seeker“ sind.

Barry Seal

Und bei mir?

Ich warte auf etwas, was mir den gottverdammten Atem raubt.

Mein Leben hat sich geändert. Statt von Früh bis Abends in einem Büro zu sitzen, bestimme ich selber über meine Arbeitszeiten. Viele sagen, dass sie mich beneiden. Einige meinen, sie könnten das nie. Es war nicht so schwer. Ich tat es einfach. Ich kämpfte, fiel zu Boden, stand wieder auf, mehr als nur einmal.

Ja, ich bin glücklich, was meine Selbstständigkeit betrifft. Wenn ich mich an die Tage im Office erinnere, egal ob in Berlin, Amsterdam oder in Wien, da gab es immer diesen Moment. Ich habe gewartet, dass was passiert. Irgendwas, was mich von der gähnenden Langweile des Alltags befreit.

Hat sich daran was geändert? Nicht wirklich.

Oft sitze ich vor meinem Laptop und beantworte Mails, blicke auf und frag mich, soll das alles sein.

Gut, ich habe die Möglichkeiten auf Reisen zu gehen, Events zu besuchen, Neues auszuprobieren. Dennoch habe ich einen unstillbaren Durst nach mehr.

Dieser Durst wird manchmal gestillt. Aber spätestens nach wenigen Tagen ist er wieder da.

Als wir in Oslo Speedboot gefahren sind, eine Welle höher als die andere übersprungen haben, wurde mir ein wenig klar, was es ist. Ich suche nach einem Kick. Ein Kick, der dich für kurze Zeit aus dem Alltag rausholt. Der mir das Gefühl gibt lebendig zu sein und mich gleichzeitig wieder daran erinnert, wie schön das Leben ist.

Ein Grenzgefühl.

Denn, auch wenn es nur wenige Momente sind, die einem im Leben den Atem rauben. Die ganz alltäglichen Augenblicke sind nicht weniger schön. Von Waldis kalter Schnauze geweckt zu werden, die seltsamen Mails meiner Mum, dem Bus nachzurennen und ihn zu erwischen, usw.

Manchmal braucht man die großen WOWs, aber um glücklich zu sein, zumindest wurde mir das sehr deutlich auf meiner Reise, brauche ich fast nichts. Die kleinen Dinge des Lebens versuche ich jetzt wieder mehr zu schätzen und auch bei den nervigen Dingen gebe ich mein Bestes, mich darauf zu konzentrieren.

Deswegen genieße ich es in letzter Zeit auch wieder mehr ins Kino zu gehen. Wenn ich zuhause Film schaue, schreibe ich währenddessen am Handy, mache die Wäsche oder räume herum. Für mich ist Kino gehen pure Entspannung: Im Dunklen sitzen, Film schauen und grad mal Popcorn essen. Nur ich und der Film. Und das schöne danach ist, dass man dann zusammen das Kino verlässt und wirklich redet, wie der Film war… nicht wie zuhause, wo man sich gleich wieder etwas neuem widmet.

Statt gleichzeitig, den Abwasch zu machen und mit meinen Freunden zu schreiben, versuche ich mich nur einer Beschäftigung zu widmen und dann der nächsten. Seit ich mich mehr auf nur „eins“ konzentriere, merke ich, dass ich zufriedener werde. Nichts ist nur halbangefangen, sondern hat die volle Aufmerksamkeit bekommen.

Und mein Wunsch, nach etwas was mir den Atem raubt, drängt sich wieder mehr in den Hintergrund.

Jacke und Kleid: BikBok
Schuhe: Högl
Tasche: Furla

Danke an Sophie von Sophiehearts und Manuel von Meanwhileinawesometown für dieses coole Shooting.

 

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